Donnerstag, 29. Januar 2015

Wochenbericht vom 23. Jänner bis 29. Jänner 2015

Zum Wochenende wurden die südlichen Gebirgsgruppen von einem Mittelmeertief beeinflusst. Neuschnee gab es in den Karawanken bis zu 20 cm und in den westlichen Gebirgsgruppen wurden nur geringe Neuschneemengen gemessen.  Im Alpenraum hat sich in der Folge eine nördliche trockene Strömung eingestellt, die von einem starken Nordwestwind begleitet wurde. Durch die nördliche Strömung fielen zu Wochenmitte  in den nördlichen hochalpinen Lagen bis zu 20cm an Neuschnee. Der Wind wurde dann in Folge allgemein schwächer.


Neuschnee in den Karawanken - Messstaion LWD-K - Koschuta

Neuschnee in den hohen Tauern - Messstation LWD-K Hintere Lucke



Der stürmische Wind aus nördlicher Richtung - Messstation LWD-K Oberwalderhütte
Die Schneedecke ist in den östlichen Gebirgsgruppen dünner und lückenhafter. In den nördlichen  hochalpinen Lagen ist die Schneedecke bis zu 150 – 250 cm stark. Zum Teil liegt bis in den mittleren Lagen kein Schnee mehr.  Allgemein findet man in der  Altschneedecke aufbauend umgewandelte Schneekristalle die meist von einer Kruste überdeckt werden. Frische störanfällige Triebschneepakete wurden vor allem durch den starken und zum teils stürmischen Wind aus nördlicher Richtung am vergangenen Wochenende gebildet, die meist auf älteren Triebschneepaketen abgelagert wurden.


Die Schneedecke am Falkert geprägt vom teils strümischen Wind aus nördlicher Richtung - Bild LWD-K

Tiefe und mittlere Lagen ohne Schnee, erst ab der Waldgrenze liegt eine Schneedecke - Bild LWD-K

Kompressionstest in der Ankogelgruppe, glatter Bruch bei CT 8 - Bild LWD-K

Schneeprofil aus der Ankogelgruppe - LWD-K




Die Lawinengefahr wurde  bis zum Wochenende allgemein mit MÄSSIG (2) beurteilt. In den nördlichen hochalpinen Lagen sowie in den schneereicheren Oberkärntner Gebirgsgruppen herrschte  ERHEBLICHE (3) Lawinengefahr wo am Wochenende durch den teils stürmischen Wind frische störanfällige Triebschneepakete gebildet wurden. Die frischen gebildeten Triebschneeablagerungen waren durch die kalten Temperaturen auch sehr spröde und konnten bereits durch eine geringe Zusatzbelastung gestört werden. Nur in tiefen und mittleren Lagen sowie in den nordöstlichen Gebirgsgruppen herrschte auf Grund der lückenhaften und sehr dünnen Schneedecke GERINGE (1) Lawinengefahr.



Lockerschneelawinenabgang im Schigebiet Ankogel - Bild LWD-K




Schneefegen in den Nockbergen - Bild LWD-K

Tödlicher Lawinenunfall in Bad Kleinkirchheim am Sonntag, den 25. Jänner 2015:
Ein 32 jähriger ungarischer Staatsbürger, ist am Sonntag, dem 25. Jänner 2015, am Nachmittag Richtung Schwarzkofel gewandert. Im sogenannten „Wartinglomm“, unterhalb des Schwarzkofels, auf ca. 1668m Seehöhe, ist eine Schneebrettlawine, die vermutlich ohne Fremdeinwirkung gelöst wurde, abgegangen und hat den Wanderer verschüttet. Nach einer Vermisstenanzeige bei der Polizei wurde eine Suchaktion eingeleitet und wo der Wanderer am nächsten Tag, Montag, den 26. Jänner 2015 unter den Schneemaßen gefunden wurde. Es wird besonders erwähnt, dass im ggstl. Einzugsgebiet nur wenig Schnee liegt und bis zur Waldgrenze gibt es keine Schneedecke. Es waren nur die Leehänge  sowie Mulden und Rinnen mit Schnee gefüllt.




Trotz der geringen Schneedecke ein tödlicher Lawinenunfall in den Nockbergen - Bild LWD-K

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