Donnerstag, 2. April 2015

Wochenbericht vom 27. März 2015 bis 02. April 2015




Eine Nordwestströmung mit einer Kaltfront sorgte  am Freitag für  leichten Niederschlag mit einer Schneefallgrenze um 2000 m und in den Morgenstunden lag die Schneefallgrenze bei 1000 m. Am Samstag sorgte ein Zwischenhoch für sonniges Wetter. Nur in den Hohen Tauern stauten sich noch ein paar Wolken mit  lebhaftem  Wind aus nördlichen Richtungen.  Sonntag und Montag war der Himmel durch eine Nordwestströmung meist bedeckt mit leichtem  Niederschlag in den Hohen Tauern.  Am Montagnachmittag traf eine neuerliche großräumige West- bis Nordwestströmung über  Europa mit feuchten Luftmassen an der Nordseite der Alpen ein. Diese brachte Neuschneemengen in den Hohen Tauern bis 20 cm mit starken auffrischenden Wind aus nordwestlichen Richtungen. Am Sonnblick wurden Sturmböen über 100 km/h gemessen.  Die Nordwestströmung bringt bis Donnerstag  in den Hohen Tauern weitere 30 cm an Neuschnee. In den übrigen Gebirgsgruppen Kärntens wehte der  starke Wind aus nordwestlicher Richtung mit Sonnenschein.

Nur wenige Sonnenstunden waren es in den nördlichen Gebirgsgruppen sowie hier am Sonnblick/Hohen Tauern
(ZAMG Messstelle Sonnblick)



Ein Bild von der WEBCAM Sonnblick mit Sturmspitzen von über 100 km/h



Schneeverfrachtungen waren an der gesicherten Piste ersichtlich - Mölltaler Gletscher


Der Wind sorgte in der vergangen Osterwoche laufend für Schneeverfrachtungen wie hier am Großglockner mit Schneefahnen (Bild: LWD-K)
Durch die Niederschläge am Freitag mit einer Schneefallgrenze um 2000 m wurde die Schneedecke weiter durchfeuchtet. Erst durch  das eintreffen der Kaltfront sank die Schneefallgrenze gegen 1000 m und brachte in Oberkärnten 15 cm an Neuschnee. Der auffrischende Wind aus nördlicher Richtung lag meist über die Verfrachtungsstärke und sorgte für frische störanfällige Triebschneepakete. Am Samstag wurde nochmals 15 cm Neuschnee in den Karawanken gemessen. Vor allem der immer wieder auflebende  Wind sorgte für Schneeverfrachtungen. Durch die rasche Abfolge der Kalt und Warmfront am Sonntag und Montag sorgten die milden Temperaturen und die Sonneinstrahlung, bei einer Nullgradgrenze um 2300 m,  für eine stark durchfeuchtete  Schneedecke. Am Dienstag wurden durch  Neuschnee, in den Staulagen der Hohen Tauern ca. 20 cm, und teils stürmischen Wind vor allem in den nördlichen Gebirgsgruppen  frische störanfällige Triebschneepakete gebildet. Mittwoch und Donnerstag wurden in den Staulagen der Hohen Tauern nochmals 30 Neuschnee gemessen.
Neuschneezuwachs in den Hochlagen der Hohen Tauern/Viehbichl 2.404 m bis zu 40 cm (LWD-K Messstation)

Am Freitag wurden nur 10 cm Neuschnee in den südlichen Gebirgslagen gemessen. (LWD Messstation Gartnerkofel/Naßfeld 1965 m in den Karnischen Alpen)




Eine größere Nassschneelawine in den Karawanken im Wainaschkar (Foto: Struger)





Der Lawinenkegel in Wainischkar in den Karawanken


Milde Temperaturen in mittleren Lagen  sorgten für eine Durchfeuchtung der Schneedecke (LWD-K Messstation Koschuta in den Karawanken 1.282 m)




Durchwegs heikle Lawinensituation in der Osterwoche in den nordwestlichen Gebirgsgruppen

Auch die Lawinenaktivitäten in der Osterwoche der Nachbarländer soll als Beispiel wiedergegeben werden. Hier eine Schneebrettlawine am Rande der gesicherten Schipiste in Crons Montana/Schweizer Alpen (Bild: SLF)


Am Wochenende sorgt die Durchfeuchtung der Schneedecke bis rund 2000 m hinauf für eine angespannte Situation was die spontane Nassschneelawinenaktivität  betraf, und frische  Triebschneepakete in hochalpinen Lagen sorgten am vergangen Wochenende für ERHEBLICHE Lawinengefahr. Ab dem Montag, 30.03. entstanden in den nördlichen Gebirgsgruppen der Hohen Tauern mit Neuschnee und Sturm in hohen Lagen und im Hochgebirge umfangreiche Triebschneeansammlungen. Lawinen konnten bereits durch eine geringe Zusatzbelastung ausgelöst werden, zudem wurden spontane Lawinenabgänge beobachtet. In den nördlichen Gebirgsgruppen Kärntens hat sich an der "heiklen" Lawinensituation auch bis Donnerstag  nichts geändert und stiegt in den Staulagen der Hohen Tauern auf GROSS an.


Nur mehr wenig Schnee liegt auf 1.457 m der südöstlichen Karnischen Alpen wie hier auf der Dolinzaalm (Bild: LWD-K)





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