Mittwoch, 20. Januar 2016

Wochenbericht vom 14. Jänner bis 20. Jänner 2016




Mit dem wöchentlichen Rückblick auf die Lawinenlageberichterstattung kann auf Grund der mangelnden Schneelage in den Kärntner Gebirgsgruppen erst jetzt begonnen werden. Auch die Gefahrenbeurteilung bezieht sich ab einer Seehöhe von 1800m. Grundlegend wird festgehalten, dass eine geschlossene Schneedecke erst ab 2000m vorgefunden werden kann. Für diese Jahreszeit eine sehr ungewöhnliche Situation für den Wintersportler.



Jänner 2016 - es liegt nur eine geringe Schneedecke in den Karnischen Alpen am Naßfeld 1.494m (Bilder: LWD-K)

 
Neuschneezuwachs am Naßfeld von 4 cm am Donnerstag den 14. Jänner 2016 1.544m (Bild: LWD-K)

Ein abgeblasener Südhang 2.560m im Ankogelgebiet mit Blick auf die Hochalmspitze  (Bild: LWD-K)
 

Am Donnerstag, den 14.01.2016 näherte sich eine Kaltfront von Westen welche an der Alpennordseite für Schneefälle sorgte. In den südlichen Bereich streifte ein Adriatief nur die östlichen Karnischen Alpen sowie die Karawanken. Die Temperaturen fielen in allen Höhenlagen unter 0 Grad und durch eine Höhenströmung mit einem starken Nordwestwind kamen kalte Luftmassen nach Kärnten. Die nördliche Höhenströmung mit immer wieder auflebendem zum Teil auch stürmischem Nordwestwind sorgte am Wochenende für sonniges aber sehr kaltes Bergwetter in Kärnten. Erst am Montag wurde der Wind etwas schwächer und mit sehr tiefen Wintertemperaturen.
 
Kalte Temperaturen herrschten in den Kärntner Gebirgsgruppen (LWD-K Messstelle am Mohar 2.053m - Hohe Tauern)
Der Wind erodierte die Schneedecke siehe Messstation Viehbichl/Hochtor 2.404m in den Hohen Tauern (LWD-K)
Der Wind als Baumeister der Lawine - siehe Schneeverfrachtungen auf der Emberberalm 2.076m in der Kreuzeckgruppe (Bild:LWD-K)

Der starke teils stürmische Wind sorgte für die frischen Triebschneepakete (LWD-K Fragant Eissee 2.792m- Hohe Tauern)



 
Der sehr starke und teils auch stürmische auffrischende Wind, vorwiegend aus nordwestlichen Richtungen sorgte für Triebschneeablagerungen vor allem in den Tauern. Entlang des Tauernhauptkammes, vor allem in hohen und hochalpinen Lagen wurden störanfällige Triebschneeablagerungen, welche auf Grund der Kälte auch sehr spröde waren, gebildet. Größere Neuschneezuwächse wurden keine gemessen und in den Hohen Tauern  fielen nur wenige Zentimeter an Neuschnee.  
 
20 cm Schnee liegen im Bereich der Koralpe 2.016m (LWD-K)

Nur mehr 10 cm Schnee in den Kammbereichen der Karnischen Alpen am Oisternig 2.009m (LWD-K)

20 cm Schnee liegen auf der Samalm 1.765m im Lesachtal Gailtaler Alpen (LWD-K)

Nur wenige Zentimeter liegen noch in den Karawanken; Messstation Zelenica 1.536m (LWD-K)
 

Im Ankogelgebiet 2.395m der Hohen Tauern findet man Hänge mit Pulverschnee (LWD-K)

Aufgrund der immer wieder frisch gebildeten störanfälligen Triebschneepakete herrschte in den hohen und hochalpinen Lagen des Tauernhauptkammes erhebliche Lawinengefahr. Gerade in den eingewehten Geländeteilen waren die störanfälligen Triebschneepakete zu finden. In den anderen Gebirgsgruppen war verbreitet mäßige Lawinengefahr. Allgemein wird festgehalten, dass eine Lawinenaktivität in den letzten Tagen nicht beobachtet wurde.

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